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  • Proof-Alternativen für die Blockchain-Technologie

    Proof-Alternativen für die Blockchain-Technologie

    Proof-Alternativen: Byzantinisches Problem, Delegierte und vertrauensvolle Systeme

    Neben Proof-of-Work und Proof-of-Stake (die wir schon in unserem vorherigen Artikel behandelt haben) gibt es allerlei Abwandlungen und Mischformen. Die folgenden beiden Modelle versuchen über Delegierte, Zeugen und Sprecher vertrauensvolle Systeme zu erstellen:

    Proof-Verfahren: Delegated Byzantine Fault Tolerance

    Dieser von NEO verwendete Algorithmus kombiniert die Vorteile von Proof-of-Stake und den Lösungen des byzantinischen Problems. Es wird eine Anzahl von Delegierten definiert, die einen Konsens über eine Order des Speakers erreichen müssen. Obwohl sowohl die Delegierten als auch die Speaker unehrlich sein können, wird mit einer Konsensrate von 66,66% abgesichert, dass die Buchungen korrekt sind. Innerhalb einer festgesetzten Zeit sendet ein Consensus Node eine Transaktion mit den Signaturen des Senders an das gesamte Netzwerk. Der erste Speaker sieht sich die Buchung an und sendet seinen Vorschlag; dieser Vorschlag wird wiederum von den Delegierten validiert. Wenn die Delegierten zustimmen und den Bock signieren, wird der Block in die Blockchain gehängt. Wenn der Prozess die festgesetzte Zeit überschreitet, wird eine neue Konsensrunde gestartet.

    Das byzantinische Problem

    Warum reicht eine Konsensrate von 66,66%? Die Basis dafür ist das sogenannte byzantinische Problem.

    Der Legende nach hatten osmanische Generäle im Jahr 1453 n. Chr. bei der Belagerung von Konstantinopel (Byzanz) ein Kommunikationsproblem. Während sie an verschiedenen Stellen um die Stadt lagerten und nur mit Boten kommunizieren konnten, wussten sie bei der Planung ihres Angriffs, dass einige der Generäle Verräter waren und bewusst die Planung torpedieren würden.

    Im Jahre 1982 veröffentlichten Lamport, Shostak und Pease – entspannte 500 Jahre später –  Lösungen für dieses Problem (hier ihre Publikation).

    Grundannahmen dieser Lösung sind die Folgenden: Der Befehlshaber schickt allen Generälen den selben Befehl und die loyalen Generäle befolgen jeweils den Befehl, den sie erhalten. Alle schicken untereinander jeweils ebenfalls die Befehle, wobei bekannt ist, dass die illoyalen diese Befehle verfälschen und die loyalen nicht. Damit können die Leutnants die eingehenden Befehle als Wahl behandeln, also jenen Befehl ausführen, der ihnen am öftesten zugetragen wird.

    Eine Lösung besagt, dass solange der Anteil der verräterischen Generäle kleiner als ein Drittel ist, die Lösung tolerant ist gegen den Byzantinischen Fehler.

    Die zweite Lösung benötigt nicht fälschbare Signaturen; diese erhält Fehlertoleranz bei beliebiger Anzahl verräterischer Generäle.

    Auf Basis diese Lösung reicht also eine Zustimmung von zwei Drittel der Speaker und Delegierten, die nicht fälschbaren Signaturen erhöhen die Fehlertoleranz.

    Delegated Proof-of-Stake (DPoS)

    DPoS versucht die Nachteile des Proof-of-Work und des Proof-of-Stake auszugleichen, indem ein Layer technologischer Demokratie eingezogen wird. Die Echtheit von Transaktionen wird von auserwählten Zeugen bestätigt. Diese Zeugen werden von den Eigentümern der Coins bestimmt. Es kann eine unbeschränkte Anzahl von Zeugen bestimmt werden, solange zumindest 50 % der Mitglieder der Meinung sind, dass mit den gewählten Zeugen ausreichend Dezentralisierung gewährleistet ist.

    Zusätzlich werden auf die gleiche Art Delegierte gewählt, die dafür verantwortlich sind das Netzwerk zu erhalten und sogar Änderungen am Netzwerk vorschlagen können.

    Damit soll nicht nur aktuelle Funktionalität und Sicherheit gewährleistet werden, sollten Änderungen notwendig werden, so können diese ebenfalls einfach abgestimmt werden.

  • Blockchain: Proof of Whaaat?

    Blockchain: Proof of Whaaat?

    Blockchain Einführung

    Die Blockchain ist die neue Wunderwaffe der Informatik. Basierend auf einem White Paper des mysteriösen Satoshi Nakamoto aus dem Jahr 2008 ging der Bitcoin 2009 als erstes Produkt über die Blockchain. Seitdem sind 1442 weitere Währungen entstanden (Stand 17.1.2018). Die Technologie wird durch Ethereum weiter ausgebaut, sodass auf der Blockchain nicht nur “money from thin air” sondern auch andere Anwendungsfälle entstehen.

    Nun werden

    • Energieüberschüsse lokal weiterverkauft (zB Microgrid),
    • Identitäten ortsunabhängig verfügbar gemacht (id2020),
    • Geschäftssitze von Unternehmen in einem Land gegründet (e-Residency aus Estland) oder
    • Daten dezentral und trotzdem sicher gespeichert werden (IPFS)

    um nur einige Konzepte zu nennen. Und den Anwendungsfällen sind keine Grenzen gesetzt. Glaubt man den Visionären der Szene, gibt es bald

    • “Self-Owned-Cars” beispielsweise von Toyota – Autos, die sich selbst gehören und sich anstelle von Ueber oder Taxis selbständig anbieten uns von A nach B zu fahren – oder sogar
    • “Self-Owned-Forests” – Wälder, die über eine Artificial Intelligence App sich selbst besitzen und verwalten können (zB Terra0).

    Die über die Blockchain gehandelten Werte bewegen sich aktuell sehr intensiv, schwankten im Sommer 2017 um den ein Milliarden Dollar Bereich und bewegt sich aktuell um den Jahreswechsel zwischen zwei und 5,5 Milliarden Dollar.

    Beachtliche Chancen, beachtliche Summen, aber warum eigentlich wird die Blockchain als so sicher angesehen, dass derartig astronomische Werte darin gehandelt werden?

    Kette von verschlüsselten Transaktionen

    Die Blockchain ist – vereinfacht gesagt – eine Kette von verschlüsselten Transaktionen, die in sogenannten Blocks gespeichert werden. Jeder dieser Blocks wird mit einer Chiffre versehen und nimmt jeweils auf die vorherige Transaktion Bezug. Dadurch greifen diese Blöcke wie Puzzlesteine ineinander und können im Nachhinein nicht unbemerkt verändert werden. Diese Kette wird von einer Vielzahl von sogenannten Minern kontinuierlich berechnet und weiter abgespeichert. Die Sicherheit der Blockchain entsteht dadurch, dass ein Hacker, der Blocks verändern möchte, diese Blöcke bei der Mehrheit der Miner verändern müsste. Wollte er eine Veränderung im Nachhinein machen, müsste er zusätzlich nach jedem Block den er verändern möchte, auch alle darauffolgenden Blöcke ändern.

    Um sicherzustellen, dass die Transaktionen nicht manipuliert werden können, werden diese nicht nur zentral berechnet und gespeichert, sondern gibt es zahlreiche Miner, die die Kette der Blöcke abspeichert und sich jeweils auf den aktuellen Stand einigt.

    Verschiede Blockchains haben verschiedene Konsensverfahren, die sicherstellen, dass die Kette unverfälscht ist und Geldbeträge nicht doppelt ausgegeben werden können.

    Die beiden bekanntesten Verfahren sind Proof-of-Work (das beispielsweise von Bitcoin verwendet wird) und Proof of Stake (das von Ethereum verwendet wird).

    Proof-of-Work (PoW)

    Dieses Konzept ist vereinfacht der Nachweis der Lösung eines schwierigen mathematischen Problems. Schwierig heißt in diesem Fall, dass die Berechnung zeitlich relativ aufwendig ist und dadurch die Kosten der Berechnung hoch sind. Diese Aufgabe wird von den Minern übernommen, wobei jener, der die Aufgabe am schnellsten löst und damit den Block “findet”, ein festgelegte Anzahl von Münzen bekommt. Da die Aufgabe so gestellt ist, dass die gefundene Lösung sehr leicht überprüft werden kann, wird die Korrektheit durch die anderen Miner überprüft, von allen übernommen und die nächsten Blöcke mit diesem mathematisch verknüpft. Dieses Schema wird beispielsweise von dem Bitcoin benutzt.

    Der Nachteil von Proof of Work ist, dass ziemlich viel Rechenleistung aufgewendet wird und und Kritiker dies als Energieverschwendung sehen.

    Proof-of-Stake (PoS)

    Anstelle des aufwendigen Systems von Proof-of-Work reicht es bei Proof-of-Stake, dass eine Transaktion von mehreren Nutzern bestätigt wird und in die Blockchain geschrieben wird. Die Wahrscheinlichkeit, einen Block zu finden, steigt hier nicht über die größere Rechenleistung, sondern über die größere Anzahl der gehaltenen Münzen. Anstelle des Minings tritt das Forging, eine Transaktionsgebühr wird demjenigen zugesprochen, der den letzten Block “gefunden” hat.

  • Blockchain und die Anwendungsbereiche

    Blockchain und die Anwendungsbereiche

    Generell lässt sich sagen: Wenn Transaktionen für einen Personenkreis sicher und nachvollziehbar abgelegt werden sollen, ist die Blockchain eine gute Wahl.

    Hierzu zählen Fahrzeugbriefe genauso wie die interne Leistungsverrechung in Konzernen und der Garantieschein für ein gekauftes Elektrogerät.

    Durch Smart Contracts sind die Anwendungsgebiete der Blockchain schier explodiert: Smart Contracs eignen sich überall dort, wo Eingangs- oder Ausgangsparameter eines Vertrags durch ein elektronisches Systems verarbeitet werden. Beispiele sind:

    • Ausstellen von Tickets (z. B. Nahverkehr, Flugtickets)
    • Auftragsmanagement mit Dienstleistern, die ihre Ergebnisse (Fotos, Texte, Source-Code, Übersetzungen, Gutachten, Mess-Ergebnisse, …) in digitaler Form liefern
    • Jede Art von Makler-Dienstleistungen (Wohnungsmarkt, Gebrauchtwagen, Job-Börsen, Taxi-Dienste, Programmatic Advertising, …)

    Darüber hinaus werden Smart Contracs zunehmend Bedeutung im Bereich der IoT erreichen. Beispiele hierfür sind:

    • Mietwagen, die den Motor nur starten, wenn die Kreditkarte des Fahrers belastet werden kann
    • Hotelzimmertüren, die sich nur für den bezahlenden Gast öffnen, ohne Check-In, ohne Keycard
    • WLANs, die für sehr geringes Entgelt von Fremden mitgenutzt werden können
  • In welchen Industriezweigen wird Blockchain-Technologie bereits angewendet?

    In welchen Industriezweigen wird Blockchain-Technologie bereits angewendet?

    Der erste Anwendungsfall für die Blockchain-Technologie  war Bitcoin. Dieses Netzwerk hat mittlerweile eine Marktkapitalisierung von ca. 20.000.000.000 US$ und kann damit als stabil und langlebig bezeichnet werden. Tatsächlich ist es seit dem Start der Blockchain niemandem gelungen einen Block oder ein Bitcoin zu fälschen. In Regionen ohne stabile Währungen löst Bitcoin langsam den US$ als Leitwährung ab. Das liegt zum Teil auch daran, dass Bitcoin-Überweisungen weltweit für sehr geringe Gebühren und in Sekundenschnelle möglich sind.

    Die Möglichkeit, ohne Intermediäre, Geldsummen zu transferieren hat dann zu den ersten industriellen Anwendungen der Blockchain geführt: Banken wickeln heute bereits sogenannte Inter-Bank-Transfers, also das Verschieben großer Geldsummen über private Blockchain Netzwerke ab.

    Im öffentlichen Bereich werden Blockchains heute insbesondere da verwendet, wo Sachverhalte über eine lange Zeit, öffentlich zugänglich und absolut fälschungssicher dokumentiert werden müssen. So haben beispielsweise Schweden und Honduras ihre Katasterämter auf Blockchain umgestellt. Damit konnte sicher gestellt werden, dass Land-Titel nicht nur für jeden Bürger einsehbar wurden, sondern auch jeder Besitzwechsel lückenlos und sicher nachvollzogen werden kann.

    Weitere Anwendungen der Blockchain finden sich heute in der Kreditwirtschaft und in der Crowd-Funding Industrie. Auch ist zu beobachten, dass insbesondere in der Softwareindustrie, freie Mitarbeiter über Smart Contracts gebunden werden: Sie erhalten eine Aufgabe (Entwicklung einer bestimmten Funktionalität) und beweisen dem Smart Contract gegenüber, dass sie diese Aufgabe erfüllt haben. Der Vertrag selbst schüttet dann den vereinbarten Betrag an den Mitarbeiter aus, ohne dass eine Buchhaltung involviert wird. Dieses Einsparpotenzial bei der Buchhaltung wird derzeit ebenfalls von Unternehmen gesehen, die vornehmlich mit digitalen Gütern handeln. Beispiele hierfür sind Fotoagenturen und Content Netzwerke.

galaniprojects GmbH
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